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Kathedrale der Hll. Neumärtyrer und Bekenner Russlands in München

der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland

Seine Heiligkeit, der Patriarch Alexij zelebrierte die göttliche Liturgie in der Münchener Kathedralkirche

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Der nachfolgende Text wurde gleich am ersten Tag nach der Abreise des Patriarchen verfasst. Wer hätte damals ahnen können dass Seine Heiligkeit wenige Tage später sein Leben vollendet? - Red.

Am 30. November 2008, am 24. Sonntag nach Pfingsten, zelebrierte das Oberhaupt der Russischen orthodoxen Kirche die göttliche Liturgie in der Münchner Kathedralkirche zu Ehren der Heiligen Neumärtyrer und Bekenner Russlands. Der Patriarch war in Deutschland zu einer medizinischen Kontrolle. Es konzelebrierten der Vorsteher der Kathedrale, S. E. Mark, Erzbischof von Berlin und Deutschland (ROKA) und der Bischof von Stuttgart Agapit (ROKA), als Vertreter der Serbischen orthodoxen Kirche der Bischof von Westeuropa, Konstantin, die Erzbischöfe des Moskauer Patriarchats Feofan von Berlin und Deutschland und Longin von Klin sowie der Bischof von Wien und Österreich Hilarion.

Es konzelebrierten auch der bischöfliche Vikar der griechischen Metropolie in Deutschland, Erzpriester Apostolos Malamoussis, Kleriker des Moskauer Patriarchats, der Russischen Auslandskirche sowie der Serbischen, der Rumänischen und der Bulgarischen Kirche. 40 Geistliche nahmen im Altar an der Kommunion teil.

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Auf der Nordseite standen vor dem Ambo zusammen mit ihren Begleitern der Kardinal Friedrich Wetter, der katholische Erzbischof von München und Freising, der den jetzt amtierenden Erzbischof Reinhard Marx vertrat, und Oberkirchenrat Michael Martin als Vertreter des Landesbischofs der Evangelischen Kirche in Bayern, Johannes Friedrich.

Am Fest der Gottesmutterikone von Kazan, am 4. November, wurde bekannt, dass in unserer Kathedralkirche ein Pontifikalamt mit dem Patriarchen von Russland zu erwarten ist. Damals konzelebrierte Vladyka Mark seiner Heiligkeit dem Patriarchen Alexij und besprach mit ihm die Möglichkeit eines gemeinsamen Gottesdienstes bei uns. Die Vorbereitungen begannen zwei Wochen vor dem Ereignis. Am Samstag, dem 29. November, gab es in der Gemeindeschule keinen Unterricht. Der Novize Philipp (Beljaev) und die Novizin Irina (Boschmann) organisierten für die Kinder und deren Eltern eine Pilgerreise zu den orthodoxen Kirchen und Gemeinden Münchens.

An jenem Samstag erreichten die Vorbereitungen ihren Höhepunkt. Die ganze Nacht war das Gotteshaus geöffnet, ebenso wie die Gemeinderäume. Überall waren unsere Gemeindemitglieder am Werk. Allmählich trafen aus verschiedenen Städten Deutschlands die Gläubigen ein. Um 6:00 Uhr morgens saß auf den Bänken, die entlang den Wänden aufgestellt sind, keine geringe Zahl an Menschen im Halbschlaf, darunter auch ganze Familien mit Kindern.

Dann trafen die Fernsehteams ein - zwei russische: das Nachrichtenprogramm "Vesti" vom RTR sowie das Fernsehprogramm "Zvezda". Diesen Journalisten gab der Patriarch, als er unsere Kirche nach dem Essen verließ, ein kurzes Interview. Am gleichen Abend wurde uns aus Russland per Telefon und E-Mails berichtet, man habe im Fernsehen unsere Münchner Kirche gesehen u.s.w.

Obwohl die Kathedralkirche recht geräumig ist, war es nicht möglich, alle Eintritt Begehrenden zu Beginn hineinzulassen. Eine Stunde vor Gottesdienstbeginn, als die Kirche zu 60% gefüllt war, hielt es der Sicherheitsdienst für notwendig, den Eingang zu schließen. Dies rief einen gewissen Unmut hervor, und es war nötig, Neuankommende zu beschwichtigen, darauf hinzuweisen, dass gerade für einen solchen Fall die Übertragung auf einen großen Bildschirm im Hof organisiert worden war. Dieselbe Praxis der Einschränkung des Zugangs zur Kirche konnte man in Moskau beobachten, zum Beispiel an Himmelfahrt 2007, vor der Unterzeichnung des "Akts über die kanonische Gemeinschaft" in der Erlöserkathedrale. Hier war eine solche Einschränkung auch deshalb vonnöten, weil mehr als 130 geladene Gäste erwartet wurden. In der Liste waren Vertreter anderer Gemeinden und - nicht zuletzt - alte Münchner Gemeindemitglieder. Es durfte nicht sein, dass diese keinen Platz fänden. Für die "Veteranen" waren mit Kettchen die Eckbereiche ausgegliedert worden, damit sie dort sitzen konnten.

Aber an dieser Stelle müssen wir natürlich um Verzeihung bitten und unseren Fehler vermerken - hier zeigte sich der Mangel an Erfahrung. Wir hätten den Leuten, die in jenem Moment draußen blieben, erklären können, dass zum Empfang des Patriarchen und zu seiner Bekleidung ziemlich viel Raum in der Mitte der Kirche benötigt wird, und dass bis zum kleinen Einzug dort auch die Bischöfe und die Priester stehen, dass aber sobald die vielzählige Geistlichkeit in den Altar eingezogen ist, eine Menge Platz frei werden wird. Mit dieser Information hätte den in der Kälte draußen Wartenden unbedingt Trost und Hoffnung gespendet werden sollen.

In diesem Zusammenhang sollte auch eine andere Erfahrung vermerkt werden: einige Leute, die wir vorab telefonisch darüber informierten, dass sie eine Einladung bekommen können, dankten für die Ehre und verzichteten zugleich. Sehr oft wurde dies damit begründet, dass zu viel Volk da sein wird. Dasselbe "Massenvermeidungsprinzip" wirkte wohl auch bei einer ausreichenden Zahl anderer Gemeindemitglieder, die nicht zum Kreis der mit Eintrittskarten Einzuladenden gehörten. Offenbar fördert das Leben in der Diaspora den besonderen Geschmack für "Heimeligkeit", obwohl gemeinhin in der Kathedralkirche sich viele Gläubige versammeln, und die Erwartung eines Massenauflaufs schreckte eben ab. Da nun eine spürbare Zahl an Gemeindemitgliedern eine Riesenveranstaltung befürchtete, wurde die Veranstaltung spürbar weniger riesig, und was die Hauptsache war - die Zusammensetzung der Gemeinde war eine ganz andere als gewöhnlich - unsere gewohnte Gemeinde und die geladenen Gäste machten nur einen Teil aus, ansonsten war es eine Art "Auswahlmannschaft" der Entschlossenen.

So viele wollten zur Kommunion, dass auch im ersten Teil der Liturgie mehrere Priester Beichten abnahmen, und zwar nicht nur im Gotteshaus selbst, sondern auch draußen, am Eingang in die Kirche, wo auf den Analogien Ikonen ausgelegt und Kerzenständer aufgestellt waren.

Radikal eingeschränkt wurden die TV Aufnahmen und das Fotografieren in der Kirche. Nur hinten von einem Podest herab durfte der Gottesdienst durchgehend aufgenommen, um nach draußen übertragen zu werden. Der Erzpriester der Kathedralkirche, Nikolai Artemoff, wandte sich kurz vor der Ankunft des Patriarchen an alle Anwesenden und erinnerte sie an die Heiligkeit des Gottesdienstes und die Notwendigkeit, ihn im Gebet zu erleben. Er bat darum, dass Mobiltelefone ausgeschaltet würden, und unterstrich, dass nach Vollendung des kleinen Einzugs in der Liturgie sämtliche Aufnahmen in der Kirche verboten sind, die offiziellen wie die privaten. Diese Regel wurde weitgehend eingehalten, so dass es nicht die zahllosen Blitze und jene Unruhe gab, die bei Veranstaltungen eines solchen Maßstabs gelegentlich entstehen. 15 Gemeindemitglieder, die mit Armbinden ausgestattet waren, sowie der Sicherheitsdienst, der aus Russland angereist war, sorgten für Ordnung. Auch Ärzte in der Gemeinde waren angesprochen worden, aber zum Glück verlief alles ohne besondere Vorkommnisse außer einem, das sich mehrere Kilometer von der Kirche entfernt ereignete...

Die Schwesternschaft hatte nicht nur im Saal für 150 Personen ein Festessen gedeckt, an dem nach der Liturgie Seine Heiligkeit der Patriarch mit den Bischöfen in der obersten Reihe teilnahm, sondern kümmerte sich auch um die Betenden, die von Ferne herbeigekommen waren und nicht in die Listen der Priesterschaft, der Vertreter der Gemeinden und der anderen geladenen Gäste eingetragen waren. Auf der Wiese neben der Kirche waren Zelte aufgestellt in denen nicht nur die russische traditionelle heiße Suppe, Buchweizen und Brötchen, sondern auch der traditionelle deutsche Glühwein angeboten wurden. Diese Bewirtung war für circa 600 Menschen gedacht - tatsächlich nutzten diese Möglichkeit etwa 300 Personen. Viele waren sofort nach der Liturgie abgefahren. Von dem Glühwein, der zur Aufwärmung eventueller frierender Gläubigen gedacht war, wurde allerdings wenig Gebrauch gemacht - vielleicht hüteten sich die Autofahrer vor Polizeikontrollen.

Die Veranstalter wussten, dass die Stromleitungen zur Kirche die Heizlast, die für diese Menge an Wasser und Speise nötig wäre, nicht leisten konnten. Deshalb baten sie ihre orthodoxen Brüder um Hilfe. Die etwa 6 km von unserer Kirche entfernte serbische Gemeinde stellte liebevoll ihre Küche zur Verfügung und half so, die Gläubigen mit heißem Essen zu versorgen.

... Beim Transport der vier großen Suppenkessel geschah ein Unfall. Ein braver deutscher Bürger befand sich gerade im Umzug in eine neue Wohnung - sein mit Büchern prall gefüllter Anhänger riss sich los, raste eigenständig über die Straße und durchstieß wie ein Rammbock mit seiner stählernen Kupplung die Tür des Kleinbusses, hinter der unsere heiße Suppe ihren Weg in die Kirche nahm. Totalschaden am Wagen. (Foto) Aber ungeachtet dessen, dass ein Teil der Suppe ausgelaufen war, reichte es für alle: es war ja viel mehr zubereitet worden als nötig. Und noch: Während der Vorbereitungen, just am Freitag, verweigerte der zentrale große Leuchter den Dienst eine Stunde vor Ladenschluss. Es gelang dennoch am gleichen Tag, die nötigen Ersatzteile zu erwerben und den Leuchter zu reparieren. Aber am Sonntag frühmorgens, als der Übertragungswagen mit Bildschirm seine 380 V aus der Steckdose mit Drehstrom anforderte, gab diese den Geist auf. Wieder ein Notruf an das Gemeindemitglied, das zugleich Elektriker ist. Er kann umgehend und vertiefte sich in den Verteilerkasten… Schließlich blieb nur eine Lösung: ein Anschluss im Verteilerkasten selbst. Mit anderen Worten, es gab diverse Versuchungen, aber sie konnten den Gang der Ereignisse nicht aufhalten und, Gott sei Dank, friedlich und erfolgreich nahm das Fest seinen Lauf.

Um 9:30 Uhr traf Seine Heiligkeit Patriarch Alexij ein. Den Haupteingang umringten Gläubige als der Kirchenälteste, V. Jessikowski, den hohen Gast mit Brot und Salz unter Glockengeläut empfing, während Kinder Blumen überreichten. Im Gotteshaus wurde der Patriarch mit einer grünen Mantija bekleidet, sechs Bischöfe küssten das von ihm gereichte Kreuz. 29 Priester und fünf Diakone nahmen teil. Auf die Einzugsgebete folgte die Bekleidung des Ersthierarchen auf dem bischöflichen Ambo im Zentrum der Kirche. Jedes einzelne der Bekleidungsstücke wurde von je einem Priester durch die geöffnete Königspforte (die zentrale Türe der Ikonostase) auf einem Tablett aus dem Altar gebracht und, während der Erzdiakon Vladimir Nazarkin die entsprechenden Verse verkündete, dem Patriarchen von den Subdiakonen angelegt. Die Stundenlesung erfolgte noch vor dem Empfang. In der Liturgie erklang zum ersten Mal in der Münchner Kathedralkirche der "Große Lobpreis", d. h. den Patriarchen und Oberhäuptern der autokephalen orthodoxen Kirchen wird der Segenswunsch "auf viele Jahre" gesungen: der Erzdiakon beginnt mit der Verkündigung des jeweiligen Namens nach der Ordnung, daraufhin beginnen die im Altar befindlichen mit donnerndem Gesang, der wiederum vom Chor wie mit einem Echo weiter getragen wird. Abgesehen von dieser Besonderheit des Pontifikalamtes eines Patriarchen, gibt es eine weitere: Dem Oberhaupt der Landeskirche wird außer der Kerze und des Bischofstabes ein Kreuz voran getragen. Die Ehre, das Kreuz zu tragen, hatte Sergej Ostrovskij, der in unserer Kathedralkirche Ende Oktober zum Lektor geweiht worden war.

Am Ende der Liturgie empfingen etwa 500 Gläubige die heilige Kommunion aus mehreren Kelchen. Der Patriarch selbst reichte die heiligen Gaben auf dem Ambo vor der Königspforte. Neben ihm stand auf dem Ambo Erzbischof Feofan mit dem Kelch während Erzbischof Mark die heiligen Gaben auf dem bischöflichen Ambo in der Mitte der Kirche dem Volk reichte.

Erzpriester Nikolai Artemoff hielt die Predigt, die er dem heiligen Paisios Velitschkovskij widmete, der an diesem Tage von der Russischen Auslandskirche gefeiert wurde.

Nach der Liturgie richtete Erzbischof Mark, der Vorsteher der Kathedrale, das Wort an seine Heiligkeit den Patriarchen Alexij und erinnerte daran, dass dieser im letzten Jahr, als er den Gottesdienst in der Kathedralkirche hielt, der Gemeinde die Ikone der Gottesmutter von Korsun überreicht hatte. Buchstäblich am Vortag, am Samstag morgen war nun für sie der große aus Holz geschnitzte Schrein - aus Buchenholz passend zur Ikonostase - vollendet worden. Dieses Kunstwerk wurde von Valerij Yurchenko unserem künstlerischen Mitarbeiter aus der Ukraine, der bereits viele Jahre für unsere Diözese arbeitet, Krankheit hintanstellend geschaffen. Der Schrein wurde - der erwarteten Vielzahl des gläubigen Volkes wegen - vorübergehend auf der Nordseite des Ambo aufgestellt. Späterhin soll er seinen ständigen Ort links an der vordersten Säule des Gotteshauses finden.

Als Geschenk wurde dem Ersthierarchen der russischen Kirche eine grüne Patriarchen-Mantija dargebracht - die gemeinsame Arbeit der Schwesternschaft unserer Kathedralkirche und der Schwestern des Skit der heiligen Großfürstin Elisabeth. Auch Olga Kleim, die Frau des Kirchenältesten in Salzburg, legte Hand an.

Der Patriarch dankte Erzbischof Mark und sagte, er sei zwar aus medizinischen Gründen nach Deutschland gekommen, habe aber die Liturgie gemeinsam mit den Gläubigen der deutschen Diözese feiern wollen und habe sich deshalb fest dazu entschlossen, hierher zu kommen. Ebenso vermerkte er, dass gerade an diesem Tag des 30. November vor 28 Jahren die Bischofsweihe von Vladyka Mark stattfand, der also seit so vielen Jahren Sorge trägt für die orthodoxen Gläubigen in Deutschland und auch in Großbritannien. Der Patriarch unterstrich insbesondere Vladykas Einsatz, der sehr viel dazu beigetragen habe, die Einheit in der Russischen orthodoxen Kirche wiederherzustellen. Zum Gedenken schenkte Seine Heiligkeit unserem Erzbischof eine Panhagia, auf deren Rückseite folgender Text eingraviert ist:

"Dem Höchstgeweihten

Erzbischof von Berlin und Deutschland

und Großbritannien MARK

am 28. Jahrestag seiner Bischofsweihe

zum gebetshaften Gedenken

unseres gemeinsamen Dienens

der Göttlichen Liturgie

in der Münchner Kathedralkirche

mit Liebe + Patriarch Alexij

30. November 2008".

Patriarch Alexij gratulierte den Versammelten zum ersten Sonntag der vorweihnachtlichen Fastenzeit, die uns – wie er sagte – zu dem großen Fest der Fleischwerdung hinleitet. Dann lenkte er die Aufmerksamkeit auf zwei an diesem Tage gefeierte Heilige: Gregorios von Neocäsaräa, dem eine der Kirchen im Zentrum Moskaus geweiht ist, und den heiligen Nikon, den Schüler des heiligen Sergij von Radonesch, des Begründers des heiligen Dreifaltigkeitsklosters. Der Ersthierarch der Russischen Kirche rief die Gläubigen dazu auf, dem Weg dieser großen Heiligen zu folgen.

Der Münchner Kathedralkirche überreichte seine Heiligkeit zum gebetshaften Gedenken die liturgischen Gefäße, die bei der Eucharistie dieses Tages verwendet wurden. Den reich geschmückten Kelch hatte der Patriarch schon am Vorabend an Erzbischof Mark und Bischof Agapit übergeben, als diese ihn im Hotel besuchten, damit der Kelch bei der Proskomedie vor Beginn des Gottesdienstes gefüllt werden und in der Liturgie verwendet werden könnte. Nun sagte er: "Möge dieser Kelch an die Einheit erinnern, die durch gemeinsame Anstrengungen erreicht wurde, und zwar in nicht geringem Maße auch durch die Anstrengungen des hochgeweihten Vladyka Mark".

Später beim Festessen hob Seine Heiligkeit hervor, wie wichtig das Erleben der Einheit ist, das in den gemeinsamen Gottesdiensten erreicht wird."Ohne jeden Zweifel hat nun die Einheit der Russischen Kirche auch die Ebene der Gemeinden erreicht, was ein wichtiges Zeugnis ist dafür, dass der im Mai 2007 vollzogene Akt recht war und unverbrüchlich ist".

Erzbischof Mark vermerkte, dass die göttliche Liturgie das Zentrum des kirchlichen Lebens ist, weshalb dieser gemeinsame Gottesdienst in unserem Gotteshaus zeige, dass die Wunden, die dem Leib der einen Russischen Kirche in den Zeiten der Verfolgung durch die kommunistischen Gottesfeinde zugefügt worden waren, nun allmählich ausheilen.

Nach den orthodoxen Bischöfen hielten auch die Vertreter der Katholischen und der Evangelischen Kirche kurze Ansprachen, in denen sie von ihren positiven Erfahrungen sowohl mit der Russischen Kirche, als auch mit Patriarch Alexij persönlich berichteten.

Erzpriester Nikolai Artemoff dankte Seiner Heiligkeit im Namen der Gemeinde für sein Kommen und gratulierte Erzbischof Mark zum Jahrestag seiner Bischofsweihe, wobei die Gemeinde dem Erzbischof nicht nur Blumen schenkte, sondern auch ein Kreuz, das zu der vom Patriarchen im Mai 2007 überreichten Panhagia passt. Der Patriarch merkte erfreut an, dass nunmehr das liturgische Set vollständig sei.

Bevor er mit seinen Begleitern die Kathedralkirche verließ, wandte sich der Patriarch noch einmal mit einem väterlichen Wort an die Gläubigen, die ihn in der Kirche erwarteten. Er lobte ihre Ausdauer und ihren Glauben und rief sie auf, denselben als wertvollsten Schatz zu bewahren, den sie auch ihren Kindern weitergeben mögen.

Ein Teilnehmer

Abschied des Patriarhen Alexij II

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Mit leuchtenden Augen und freudigem Gesicht trat er nach dem Festessen noch einmal durch die Königspforte zum Volk, das in der Kirche auf ihn wartete, und dort sprach er nochmal über die Vollendung der Einheit und spendete den allgemeinen Segen. Einzeln segnete er Kinder.
Abschied am Auto. Trio-Gesang "Eis polla...". Als der Wagen sich unter Glockengeläut  langsam in Bewegung setzt, senkt sich die Scheibe des Seitenfensters... Vielen blieb die grüßend erhobene und dann auch segnende Hand in Erinnerung. Vier Tage später - wer hätte das je gedacht? - wird der irdische Weg dieses Dieners Christi vollendet sein. Vier Tage, angefüllt mit kirchlichem Dienen.
Er tröstete uns ein und für alle Mal. Ich möchte einen Eintrag unserer Gläubigen im Kondolenzbuch zitieren: "Teurer im Herrn, geliebter Patriarch, wir werden das ganze Leben lang die Liebe und die Freude der Begegnung mit Ihnen weitertragen. Wir wollen den Herrn für seine Gnadengabe danken. Ewiges Gedenken!"
Er reichte die Kommunion, hinterließ uns zum Geschenk die heiligen eucharistischen Gefäße und teilte mit uns das, worin auch für ihn der größte Trost bestand. Seit langem - wohl im Verlaufe seines gesamten bewussten Lebens - dürstete sein Herz danach solch eine unsere kirchliche Einheit zu sehen. Schließlich sah es diese Einheit, empfing deren Vollendung im Kelch Christi in diesem Gotteshaus der Auslandskirche, das den heiligen russischen Neumärtyrern geweiht ist, und so, nachdem es sich endgültig "vergewissert" hatte,  überlieferte es sich selbst ganz und gar wie die gesamte Russische Kirche in des Herrn feste Hände.

Drei Tage nach dem sonntäglichen Gottesdienst in München schrieb der Patriarch einen rührenden Brief an Erzbischof Mark, in dem er seine Dankbarkeit und seine Anerkennung aussprach, an alle, die sich für die erfolgreiche Durchführung dieses Festes einsetzten. Zwei Tage darauf, am 5. Dezember morgens, verstarb seine Heiligkeit der Patriarch Alexij in seiner Residenz zu Peredelkino bei Moskau. Das Schreiben an Erzbischof Mark wurde so zu einem der letzten Dokumente die seine Heiligkeit unterschrieb.

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Am Sonntag, dem 05.12.2010 fand in der Kathedralkirche der Russischen Neumärtyrer und Bekenner Russlands eine Panichida (Totengedenken) für den Heiligsten Patriarchen von Moskau und ganz Russland Alexij II. statt.

Patriarch Alexij II. zelebrierte in unserer Kirche im November 2007 einen Bittgottesdienst vor der wundertätigen Gottesmutterikone von Kursk "von der Wurzel". Ein Jahr später stand er in unserer Kirche einem Pontifikalamt vor. Es war der 30.November der Jahrestag der Bischofsweihe von Erzbischof Mark - ein Sonntag. Nach dieser Liturgie des Sonntags feierte der Patriarch noch mehrere Gottesdienste - es war ja das Fest des Einzugs der Gottesgebärerin in den Tempel, und dennoch, das konnte nicht ein Versehen sein: Seine letzte sonntägliche Liturgie hielt der Patriarch in dieser Münchner Kirche - der Kathedrale der Neumärtyrer und Bekenner Russlands. Ja, Gott hat es gefallen, dass der Moskauer Patriarch Alexij II. im Vorfeld der kirchlichen Vereinigung, zusammen mit Metropolit Lavr im Jahre 2004, den Grundstein legte zur Auferstehungs-Kirche in Butovo, einem Ort, an dem Tausende Neumärtyrer erschossen worden waren. Es gefiel dem Herrn, dass der Patriarch am dritten Tage nach der Vereinigung dann die Kirche in Butovo gemeinsam mit Metropolit Lavr einweihte. Und schließlich: dass er seinen letzten sonntäglichen (in Russisch: Auferstehungs-) Gottesdienst in unserer Kirche, die den Neumärtyrern Russlands geweiht ist, feiern sollte.

Unseren Lesern legen wir die Lektüre der diesbezüglichen Artikel ans Herz.
"In seligem Entschlafen schenke ewige Ruhe, Deinem Knecht dem Heiligsten Patriarchen von Moskau und ganz Russland Alexij, und gewähre ihm ewiges Gedenken bei Dir!"

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Aufzeichnung der Liturgie auf DVD ist vorhanden. Information: Russische Kathedralkirche, Lincolnstr. 58, 81549 München, Tel.: 089-6900716, 089-6904295

 

Kathedrale der Hll. Neumärtyrer und Bekenner Russlands in München

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