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Startseite Das Königtum Gottes Auf Ihre Fragen antwortet Erzpr. Nikolai Artemoff

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Auf Ihre Fragen antwortet Erzpr. Nikolai Artemoff

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FRAGE - Warum halten die orthodoxen den Sabbath nicht?

Die Orthodoxen ehren den Sabbat in Christus und mit Christus. Wie?
Wer orthodox getauft wird (Taufe=Tauche), taucht in den Großen Sabbat Christi ein. Wann war der? Am Tag nach der Kreuzigung erfüllte (besser: übererfüllte) Christus den Sabbat.
In der Taufe werden wir "mit Christus begraben" (Römerbrief 6), um in der Dimension Seiner Auferstehung zu leben. Wie? Ebenda spricht der Apostel davon, dass wir der Sünde gegenüber tot sind, aber leben für Gott. Dieses Absterben für die Sünde ist die Verwirklichung des Sabbats. Ein toter stiehlt nicht, verleumdet nicht, treibt nicht Unzucht, legt kein falsches Zeugnis ab, lügt nicht etc. Wenn wir so sterben, dann leben wir in der Auferstehung.
Zum Zweiten ist die Sabbatruhe dann tief in unserem Herzen verwurzelt. Sie heißt Griechisch "Hesychia" und das ist die Form des Jesus-Gebets, das auf dem Athos und überall in der Welt zumindest von Mönchen praktiziert wird. Die "Große Stille" = Hesychia ist das Wandeln in Gott, in der Auferstehung Christi unseres Herrn.
So haben es die Christen verstanden von Anbeginn die Zeit zu heiligen und das Leben zu verwandeln. Paulus schreibt immer wieder darüber.

FRAGE - Warum die Ikonen und Kreuze, wenn Gott sagt, dass er es nicht will?

Zur Frage der Bilderverehrung wurde der Ikonoklastenstreit 730-841 ausgestanden. Zu diesem Thema gab es auch das 7. Konzil der Orthodoxen Gesamtkirche. Die Frage ist in Wirklichkeit längst durch die Kirche gelöst. Alles andere sind Vorurteile und Unwissenheit: wer liest heute die Dokumente der Konzile? Hält man doch sämtliche uns vorausgegangenen Generationen in der eigenen Überheblichkeit für blöde!

Hierzu füge ich Ihnen eine oder zwei Anlagen bei.
Das Thema des Bildes ist in der Bibel sehr vielschichtig. Die Bibel ist selbst voll von Bildern und Symbolen. Wenn man die alle beseitigen wollte, bliebe kaum noch Text übrig.
Bei der Weihe der Ikonen wird ebenfalls darauf verwiesen, WIE wir sie ehren. Wir beten die Bilder nicht an, wir ehren die Personen oder die Ereignisse, die darauf dargestellt sind (sogar unabhängig davon, ob die Darstellung selbst sehr gelungen ist).
Die Bibel nach eigenem Geschmack zu vereinfachen gilt nicht! Aus dem Text wird nämlich deutlich, dass Gott nicht Bilder verbietet, sondern verbietet, aus ihnen heidnische Gottheiten zu machen, also Geschöpfliches ANZUBETEN.
Gott selbst befiehlt aber Moses Cherubime (d. h. eben solche Bilder) zu erstellen und diese sowohl auf der Bundeslade zu befestigen als auch am Vorhang im Tempel. In Salomons Allerheiligstem waren Standbilder der Cherubime (höchste Engel), deren Flügel eine Spannweite von vier Metern hatten! Durch diese Cherubime wurde Gott geehrt und deshalb wurde vor ihnen auch geweihräuchert (was NUR GOTT GEBÜHRT).

Es ist wie mit dem Sabbat: manche sehen eben das Ganze nicht (sie sehen nicht die wahre Herrlichkeit Gottes, sie sind eben nicht ortho-dox: Doxa = Herrlichkeit; Ortho = wahr) und reißen sich deswegen Teilchen aus dem Gesamtbild (Mosaik) heraus, mit denen sie dann um sich werfen - möglichst an unseren Kopf. Die Orthodoxe Kirche lebt das Ganze, ist gemäß dem Ganzen (gemäß= kat'/das Ganze = Holon --> kat-holisch).

Wenn Sie die Bibelstellen, die im beigefügten Text angegeben sind, genau studieren, werden Sie sehen, dass auch das Sehen und Nicht-Sehen Gottes nicht so eindeutig in der Bibel ausgesprochen ist, wie manche denken. Die "Gottesschau" ist nur durch das Sehen Seiner wahren Herrlichkeit (doxa) lösbar. Deswegen sind wir ja auch ORTHODOX. Diese "Schau Gottes" geschieht in der "Hesychia des Großen Sabbats", und das ist die Erfahrung unserer geistlichen Väter, der Heiligen - auch Abraham, Isaak und Jakob, auch Moses und Salomo, die Proheten Elias und Jesajas u. v. a. m. waren in diesem Sinne voll orthodox.

Das Bild des Kreuzes haben wir bei der Opferung des Isaak (er trägt z. B. das Holz und ist das Opferlamm, und Abraham sieht die Auferstehung! - so wird dies im Hebräerbrief gedeutet). Das Bild des Kreuzes besingt die Kirche, wenn sie erschließt: Moses streckt den Stab auf das querliegende Meer und die Israeliten wandert geradewegs hindurch: Kreuz! Auch senkt Moses in der Wüste das Holz in das Bitterwasser - und es wird trinkbar. Auch hebt Mosees kreuzweise die Arme und dann besiegen die Israeliten die Amalekiter. Auch stößt Moses den Stab in den Felsen und es fließt Wasser heraus (Paulus 1. Korinther 10), deutet das auf den gemeinsamen Kelch, die Durchwanderung des Roten Meeres vorab auf die Taufe. Und Christus am Kreuz  - Er als der Stein des Anstoßes und der "Stein, den die Bauleute verworfen haben", wie Er es Selbst auf Sich anwendete (den Psalm 117=118 zitieren) - wird so von der Lanze durchbohrt, und "sofort kam Blut und Wasser heraus" (das Blut Seiner Kommunion für uns und das Wasser unserer Taufe - bildhaft-symbolisch real).
Ja, auch der Mensch selbst ist das "Bild Gottes" und soll zu Seiner "Ähnlichkeit" (natürlich durch und in Christus) emporwachsen. Paulus sagt auch, dass Christus, der Sohn, das wahre und vollkommene Bild und der Abglanz des Vaters ist, etc.

Wir wollen also weiter in der Fülle unserer Orthodoxie leben, um Gott zu schauen in Seiner großen Herrlichkeit! Amen.

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FRAGE - Kann ich als Orthodoxer Christ NUR kirchlich, also vor GOTT, die Ehe schließen?

Das heutige Staatsrecht lässt zwar eine NUR kirchliche Trauung zu, die Praxis unserer Diözesen ist aber, die Trauung auf Grund der standesamtlichen Registrierung vorzunehmen. Das hat gleich zwei Gründe:

1) die Überprüfungsmöglichkeiten des Staates haben wir nicht, und
2) die rechtlichen Folgen im Falle einer Scheidung (über 50% heute)

In besonders argumentierten Ausnahmefällen könnte - zumal wenn es sich um unsere eigenen gut bekannten Gemeindemitglieder handelt - eine rein kirchliche Trauung vorgenommen werden.

Zu bedenken ist: Außerhalb des Gemeindelebens liegende kirchliche (sprich: unkirchlich aufgefasste) Trauungen sind ohnehin suspekt, selbst wenn sie im Standesamt registriert wurden. Also sollen die Orthodoxen vor der Trauung am Gemeindeleben teilnehmen (Beichte, Kommunion) und sich richtig einleben in das Sinngefüge der Kirche, in der sie dann heiraten vor Gott. Und zwar nicht vor einem, den sich jeder privatissime ausdenkt, bzw. wie oft gesagt wird "im Herzen hat", sondern Dem, der uns Seinen Sohn und das Evangelium des Messias-Christus geschenkt hat.

Christus vollbrachte nämlich Sein erstes Wunder bei einer Hochzeit (in Kana, Galiläa) auf die Bitte Seiner allerreinsten Mutter hin. Dies und vieles andere mehr schenkt den wahren Kontext. Wenn der aber nicht präsent ist, ist auch die Trauung nicht wirklich kirchlich, sondern liegt daneben: zwar ist der Vollzug real, aber die Brautleute realisieren ihn nicht. Solche Verluste sollten vermieden werden. So viel hinsichtlich Ihrer Anfrage, deren Hintergrund ich nicht kenne.

 

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