München, den 2. Juli 1943: "...Jetzt aber bin ich soweit, dass ich auch in meiner jetzigen Lage, froh und ruhig, zuversichtlich bin - mag kommen, was da wolle. Ich hoffe, dass auch Ihr eine ähnliche Entwicklung durchgemacht habt und daß Ihr mit mir zusammen nach den tiefen Schmerzen der Trennung auf dem Standpunkt angelangt seid, wo Ihr für alles Gott dankt.
Dieses ganze Unglück war notwendig, um mir die Augen zu öffnen - doch nicht nur mir, sondern uns allen, all denen, die es getroffen hat – auch unsere Familie. Hoffentlich habt auch Ihr den Fingerzeig Gottes richtig verstanden." Alexander Schmorell
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"Vergeßt Gott nicht!"
Zum 50- jährigen Jubiläum des Todestages von Alexander Schmorell (aus dem Magazin "Der Bote der Deutschen Diözese", Jahr 1993)
In Verbindung mit dem Totengedenken für den am 13. Juli 1943 durch das Nazi-Regime ermordeten Alexander Schmorell überreichte uns dessen in München lebender Bruder Dokumente und Briefe, die von dem tiefen Glauben und der kirchlichen Verbundenheit Schmorells mit unserer Münchner Gemeinde zeugen.
Der damalige Münchner Gemeindepriester und spätere Erzbischof von Berlin und Deutschland, S.E. Alexander, besuchte A. Schmorell im Gefängnis. Aus den Briefen erkennen wir, wie aufrichtig Alexander als Christ seinen Weg beschritt. Einem solchen Menschen mußte jegliche Loyalität gegenüber einem Gott-und menschenverachtenden System fremd sein. Keiner Wunder also, daß er es strikt ablehnte, ein Gnadengesuch an die damaligen Machthaber zu stellen.
Dies sollte uns heute besonders angesichts der vielen Diskussionen um Stasi und KGB-Vergangenheit und -Gegenwart zu denken geben. (Red.)