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Alexander Schmorell: Das Jugendalter

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Im Frühjahr 1935 lernt Alexander Schmorell in München auf dem Neuen Realgymnasium, dem heutigen Albert-Einstein Gymnasium, Christoph Probst kennen. Eine enge Freundschaft beginnt. Alexander Schmorell verbringt viel Zeit mit Christoph Probst und dessen älterer Schwester Angelika. Gemeinsam gehen sie zum Wandern und Zelten in die Chiemgauer Berge.
Nach dem Abitur 1937 wird Alexander Schmorell zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet und beim Straßenbau im Allgäu eingesetzt. Den Arbeitsdienst erlebt er als Instrument politischer Unterdrückung. In ihm wächst eine radikale Ablehnung des nationalsozialistischen Systems.

„Denn nichts ist schöner, als die Freiheit des Gedankens und die Selbständigkeit des eigenen Willens, wenn man sie nicht fürchtet. Hier versucht man, uns sie zu rauben und sie uns vergessen zu machen oder sich von ihr zu trennen, aber das wird ihnen nicht gelingen.“
Aus einem Brief von Alexander Schmorell aus dem Reichsarbeitsdienst an Angelika Probst, 1. Mai 1937

Im November 1937 beginnt Alexander Schmorell, ein begeisterter Reiter, seinen Wehrdienst bei der Kavallerie im Artillerie-Regiment 7 in der Infanteriestrasse in München. Als er den Eid auf Hitler ablegen musste, bittet er aus Gewissensgründen vergeblich um Entlassung aus der Wehrmacht. Drill und Uniformität des Militärlebens widerstrebten seinem Unabhängigkeits- und Freiheitsbedürfnis. Diese Auseinandersetzung machte Alexander zum entschiedenen Gegner des NS-Regimes.
Als junger Rekrut erlebt er im März 1938 den „Anschluss Österreichs“ und im Oktober 1938 den Einmarsch deutscher Truppen ins Sudetenland. Im März 1939 wird er auf der Sanitätsschule München als Unteroffizier vorzeitig entlassen, da er sich für das Medizinstudium gemeldet hat.

1939 begann er in Hamburg das Medizinstudium und begegnete Traute Lafrenz, die später mit ihm in München Medizin studierte und im Herbst 1942 das III. Flugblatt der Weißen Rose nach Hamburg brachte. Alexander Schmorell lernt Hans Scholl im Herbst 1940 in der 2. Studentenkompanie kennen und lädt ihn ab Anfang 1941 in sein Elternhaus in München-Harlaching ein. Gleichgesinnte versammeln sich, lesen und diskutieren theologische, philosophische und literarische Werke.
Mit den Freunden aus dem Kreis der Weißen Rose wird Alex zur Feldfamulatur an die Ostfront abkommandiert. Alexander erlebt den Einsatz im Feindesland als Heimkehr. Er knüpft Kontakt und führt Gespräche. In München ist Alexander Schmorell seit Beginn an allen Aktionen der Weißen Rose maßgeblich beteiligt. Die ersten Flugblätter verfassen er und Hans Scholl. Von ihm stammt der Teil des II.Flugblatts, der den Mord an den Juden erstmals öffentlich macht.

„Als ich im Jahre 1937 zum deutschen Heer eingezogen wurde (ich rückte freiwillig ein), habe ich den Treueid auf den Führer geleistet. Ich gestehe ganz offen, dass ich schon damals innerlich Hemmungen hatte. (...) Ich geriet schon nach der kürzesten Zeit in Gewissenskonflikte, wenn ich überlegte, dass ich einerseits den Rock des deutschen Soldaten trage und andererseits für Russland sympathisierte. An den Kriegsfall mit Russland habe ich damals nicht geglaubt. Um meinen Gewissenskonflikten ein Ende zu bereiten, habe ich mich zu einer Zeit, wo ich etwa 4 Wochen deutscher Soldat war, an meinen Abteilungskommandeur (...) gewendet und ihm gemeldet was mein Herz bewegte. (...) Nachdem ich mit meiner Bitte um Entlassung im Jahre 1937 keinen Erfolg hatte, habe ich sozusagen widerwillig den Rock des deutschen Soldaten getragen.“

Aus dem Verhörprotokoll von Alexander Schmorell, 25. Februar 1943
Russisches Staatliches Militärarchiv Moskau

„Aber gerade deshalb sehne ich mich wahrscheinlich besonders stark nach ihr (der Heimat), denn ich habe sie mir in meiner Phantasie so verdichtet und erstehen lassen, wie ich sie mir denke und wie sie mir gefällt, weit, unendlich weit, mit einfachen, offenen und ehrlichen Menschen.“
Aus einem Brief von Alexander Schmorell an Angelika Probst, 28. August 1937

„Mein Vater erzählte von Russland, er erinnerte sich so gerne an diese unwiederbringlichen Zeiten. Er sprach von dem Gut, das sie im Ural-Gebirge hatten. Es war groß – 64.000 Hektar – lag am Fuße des Gebirges, weit weg von jeder Stadt – es war ein Paradies.“
Aus einem Brief von Alexander Schmorell an Angelika Probst, 26. April 1941

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